Herzlich willkommen in der Welt von Pflanzenexperte Arthur Parkinson, der mit seinem farbenprächtigen und von summenden Bienen bevölkerten Blumen-Dschungel zeigt, wie in der Stadt wohnende Menschen auch ohne eigene Grünfläche eine blühende Oase erschaffen können. Ausgebildet in Kew Gardens arbeitete Parkinson nach seinem Abschluss für die englische Gärtnerin und Autorin Sarah Raven. Im Frühjahr 2018 wurde er von Architectural Digest zu einem der jungen Gartenstars Großbritanniens ernannt, woraufhin er mit seinen Fotografien in Gardens Illustrated, The English Garden, Gardenista, dem Guardian und der Financial Times vorgestellt wurde. Seither gilt Arthur Parkinson als „Herr über Töpfe und Kübel“. Sein eigener Stadtgarten ist wie ein Pfad aus Töpfen mit freiliegenden Bühnen auf Ziegelsteinen & Co. Dass das alles jedoch nicht so simpel ist, wie es klingt, und gut durchdacht sein muss, macht Parkinson Kapitel für Kapitel deutlich. Besonderheiten zur Anpflanzung und Pflege in Kübeln und Bottichen, stützende Rankhilfen und natürliche Schädlingsbekämpfung kommen ebenso zur Sprache wie Dekoideen für blumige Akzente am, um und im Haus. Hier Auszüge aus dem Buch:
Inselwelt aus Zink und Terracotta
„Ich gärtnere in Töpfen, weil ich keine andere Wahl habe. Doch ich bin deswegen keineswegs unglücklich, denn für mich sind das großartige lebende Vasen mit wachsenden Blumenarrangements. Töpfe kann man im Nu bepflanzen, dicht an dicht mit Farben und Struktur füllen und so Inseln der Extravaganz schaffen. Mit großen Pflanzgefäßen wächst der Garten in die Höhe, auf kleiner Fläche ist das hilfreich, aber auch schön, weil die Blütenpracht mit einem Mal schon fast in Hüfthöhe kommt. Um Hornveilchen aus der Nähe zu betrachten, müssten Sie sich sonst auf den Boden knien, doch so genügt es, sich ein bisschen hinunterzubeugen. Wenn Sie um einen Sitzplatz herum große Pflanzgefäße aufstellen, kann eine hinter Ihnen blühende Tulpe aussehen wie ein Papagei, der sich auf Ihrer Schulter niedergelassen hat, und die Sommerblumen können Ihnen im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge stechen. Das Gärtnern in Töpfen ist auch deshalb so befriedigend, weil die Pflanz- und Umtopfaktionen in relativ kurzer Zeit erledigt sind. Schon innerhalb eines Nachmittags können Sie ein Arrangement vorbereiten, das eine ganze Saison lang fantastisch aussieht. Oder Sie behandeln den Topfgarten wie eine Bühne, auf der die Töpfe ganz nach Belieben herumgeschoben werden.“
Gartenplanung
„In meinem Topfgarten verwende ich am liebsten Einjährige, Knollen und Zwiebeln, vor allem weil ich damit jedes Jahr zwei große „Shows“ zusammenstellen kann. Erst gehört die Bühne vor allem den Tulpen und anschließend den Dahlien. Der Jahreskalender für meinen Garten sieht so aus: Vorfrühling: Krokusse und Iris mit dem Laub von Grünkohl, Fenchel und Kardonen. Erstfrühling: Tulpen in Massen mit dem Laub der Vorgenannten und Goldlack. Dieser überbrückt die Lücke unter den großen Individualisten im Spätfrühling. Frühsommer: Die Tulpenzwiebeln werden vorsichtig herausgeholt, die der Zierlauche, die jetzt in denselben Töpfen blühen, bleiben noch, um die Spätfrühlingslücke zu überbrücken. Unterstützt werden sie von Mohn, Türkenbund und hoch aufstrebenden Steppenkerzen. Auch die Blätter der jungen Kardonen haben einen starken Auftritt. Hochsommer: Nun folgt die üppige Blüte der Duftwicken, die im Frühjahr in eigenen Töpfen gezogen wurden. Andere Töpfe sind mittlerweile mit Dahlien und Einjährigen für die große Sommershow neu bepflanzt. Spätsommer bis Spätherbst: Dahlien, Kosmeen, Sonnenblumen und Einjährige, die schnell zum Blühen kommen, sowie einjährige Gräser verwandeln den Garten in einen Dschungel mit einer Blütenpracht, die bis zum ersten Frost anhält. Winter: Das Laub von Grünkohl, Goldlack, Kardonen und Fenchel gibt dem schlafenden Garten zusammen mit den geflochtenen Birkenzweigen Form und Struktur. Hunderte von Blumenzwiebeln warten in den Pflanzgefäßen auf den Frühling.“
Buchtipp:
Blumenpracht in Töpfen
Klotzen statt Kleckern, Flower Power statt Tristesse – Die traumhaften Bilder im Buch sind gepaart mit wissenswerten und kurzweiligen Texten. Die Mischung ist gelungen und bietet auch dem Leser immer wieder Luft, um eigene Ideen zu notieren. Optik und Haptik sind ebenfalls stimmig. Alles wirkt hochwertig wie eh und je vom Verlag gewohnt und die klare, moderne Gestaltung passen in die Zeit.
Callwey, ISBN: 978-3766726087, 45 Euro