Der Frühling ist da und München öffnet seine Biergärten

Wo Gemütlichkeit auf Tradition trifft und das frische Bier unter blauem Himmel am besten schmeckt

In München gibt es eine Tradition, die jedes Jahr mit dem Erwachen des Frühlings auflebt und das Herz jedes Münchners höherschlagen lässt: Die Biergartenkultur. Mit dem milden Frühlingswetter beginnt die Saison der Biergarten-Eröffnungen, und die Münchner strömen in Scharen, um das einzigartige Ambiente, das frisch gezapfte Bier und die bayerische Gemütlichkeit zu genießen. Doch was sind die Dos und Dont’s im Münchner Biergarten? Hier kommt ein kleiner Faktencheck.

Unsere schönen Biergärten

Die Biergärten Münchens haben eine lange Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Ursprünglich als Ort konzipiert, an dem die Münchner während der heißen Sommermonate ein kühles Bier genießen konnten. Heute sind die Biergärten ein fester Bestandteil der lokalen Kultur. Mit ihren schattigen Kastanienbäumen, den langen Bierbänken und den rustikalen Holztischen bieten sie eine einladende Atmosphäre für Jung und Alt.

Ein besonderes Highlight der Biergarten-Eröffnungen ist die Gemeinschaft, die sich dort bildet. Familien, Freunde und Kollegen versammeln sich, um gemeinsam zu essen, zu trinken und fröhlich zu sein. Die entspannte Atmosphäre und das gesellige Miteinander schaffen ein Gefühl von Zusammengehörigkeit und Lebensfreude unter weiß-blauem Himmel.

Biergarten am Chinesischen Turm in München
Im Herzen des Englischen Gartens finden wir einen wunderschönen Biergarten mit seinen traditionell grünen Bierbänken, rund um die historische Pagode Chinesischer Turm; Foto: Sarah Donovan.

Brotzeit selbst mitbringen

Es besteht eine lange Tradition, dass man sein eigenes Essen mitbringen darf, um es zu den gekühlten Getränken zu genießen. Diese einzigartige Möglichkeit macht die Biergärten zu einem äußerst zugänglichen und erschwinglichen Ort für Menschen aus allen Gesellschaftsschichten. Die historische Ursache dafür liegt in einem Kompromiss, der einst zwischen den Wirten und den Brauereien geschlossen wurde. Um einen langwierigen Streit beizulegen, erhielten die Brauereien die Erlaubnis zum Verkauf von Bier, allerdings war es ihnen untersagt, Speisen anzubieten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es auch Gasthäuser mit Biergarten oder Bereiche gibt, in denen das Mitbringen von eigenen Speisen nicht gestattet ist. Absolutes No-Go ist das Mitbringen eigener Getränke, da die Betreiber vom Getränkeumsatz leben.

Für diejenigen, die sich lieber durch eine Vielzahl von deftigen Speisen in den Biergärten durchprobieren wollen, fehlt es an nichts. Von der klassischen Weißwurst mit süßem Senf und frischem Brezen bis hin zu knusprig gebratenen Schweinshaxen und saftigen Bratwürsten – hier kommt jeder Fleischliebhaber auf seine Kosten. Dazu werden oft traditionelle Beilagen wie Kartoffelsalat, Sauerkraut oder Knödel serviert. Klassiker wie Obatzda und Steckerlfisch dürfen auf keinen Fall fehlen. Natürlich gibt es auch für Vegetarier und Veganer reichlich Auswahl. Frische Salate, Gemüsepfannen und vegetarische Knödelvariationen stehen auf vielen Speisekarten und bieten eine köstliche Alternative zu den fleischigen Klassikern.

Brotzeit, Wurstteller, Biergarten München
Ein klassischer Wurstteller: Die perfekte Begleitung für einen gemütlichen Tag im Münchner Biergarten.
Steckerlfisch Biergarten München
Die bayerische Antwort auf Surf and Turf

Aufhören, wenn es am schönsten ist

Egal wie lau und stimmungsvoll die Nacht ist, irgendwann folgt in jedem Münchner Biergärten der Schankschluss ab 22.30 Uhr. Denn im Jahr 1995 entstand ein erheblicher Streit über die Öffnungszeiten der Biergärten am Abend. Anwohner der Waldwirtschaft hatten sich über Lärmbelästigung beschwert, was dazu führte, dass vorgeschlagen wurde, den Biergarten bereits um 21.30 Uhr zu schließen. Diese Kontroverse löste eine regelrechte “Biergarten-Revolution” aus, die letztendlich zur Einführung der Neuen Bayerischen Biergartenverordnung führte. Seitdem gibt es klare Vorschriften für Biergärten in Wohngebieten: Musik darf nur bis 22 Uhr gespielt werden, Speisen und Getränke dürfen bis 22.30 Uhr ausgegeben werden, und ab 23 Uhr muss Ruhe herrschen. Biergärten in der Innenstadt haben oft längere Öffnungszeiten, aber die meisten schließen um Mitternacht.

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