Von Kirschblüten bis Samurai


Als japanische Farbholzschnitte ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in größerem Umfang nach Europa und Nordamerika gelangten, entfesselten sie dort eine geradezu begeisterte Reaktion und Faszination, die bis heute anhält: dank ihrer einzigartigen Ästhetik, ihrem Reichtum an Mustern und Details, ihrer Bildsprache und nicht zuletzt durch ihre lebendige Farbgebung.
Die künstlerische Brillanz, gepaart mit meisterlichem Handwerk, macht den japanischen Farbholzschnitt besonders. Die thematische Vielfalt der Motive reicht von ausdrucksstarken Theaterszenen und anmutigen Schönheiten über städtische Darstellungen bis hin zu besinnlichen Landschaften sowie detailreichen Pflanzen- und Tierabbildungen. In den ausgewählten Kunstwerken werden die zahlreichen kulturhistorischen Verbindungen und charakteristischen Stilmerkmale dieser Kunstform deutlich. Der zeitliche Rahmen reicht von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zu den shin-hanga, den sogenannten „Neuen Drucken” des 20. Jahrhunderts. Die Originalexponate werden ergänzt durch thematische Stationen mit großformatigen Reproduktionen, die die Detailfülle der Holzschnitte verdeutlichen. Über motivische und inhaltliche Verknüpfungen berührt die Ausstellung am Rande auch das Thema Manga und Anime.

Die Japan-Sammlung der Bayerischen Staatsbibliothek umfasst rund 90 000 gedruckte Bände, 100 Handschriften und 1 000 Einblattdrucke. Eine Auswahl von über 300 japanischen Farbholzschnitten ist bereits digitalisiert und in den Digitalen Sammlungen der Bayerischen Staatsbibliothek einsehbar.
Der Eintritt ist kostenfrei, und jeden Dienstag um 16:30 Uhr werden kostenlose Führungen angeboten. Zudem steht ein kostenloser Audioguide und eine virtuelle Ausstellung in deutscher Sprache zur Verfügung. Selbstverständlich gibt es auch einen Ausstellungskatalog. Mehr Informationen gibt es unter bsb-muenchen.de